Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung der Bevölkerungen der Industrienationen ist die Unterstützung älterer und pflegedürftiger Menschen ein wichtiges Einsatzfeld von autonomen Robotern mit Assistenzfunktionen. Dabei spielt die Fähigkeit der Roboter, den Nutzer nicht nur informatorisch und sensorisch sondern auch bei der Handhabung typischer Alltagsobjekte zu unterstützen, eine essentielle Rolle. Dafür wird eine Roboterlösung benötigt, die Handhabungsaufgaben nicht nur sicher in der Nähe des Menschen, sondern auch in enger Zusammenarbeit mit diesem ausführt.
Ziel von RoPHa ist es, die Robustheit der Interaktion autonomer Roboter zur Unterstützung älterer und pflegebedürftiger Menschen bei Handhabungstätigkeiten im häuslichen Umfeld zu erhöhen. Grundlage hierfür ist eine robuste Erfassung und Aufbereitung von Umgebungsinformationen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass durch den Roboter erfasste Informationen aufgrund der Komplexität und der Dynamik der Einsatzumgebung im häuslichen Umfeld und in direkter Nähe des Benutzers unscharf, unvollständig oder gar widersprüchlich sein können. Dementsprechend ist der Roboter für die Planung und Ausführung der Handhabungsaufgaben auf die Interaktion mit dem Menschen angewiesen. Dessen Inputs können zur kontinuierlichen Verbesserung der Lösung beitragen und ermöglichen es zudem, in zukünftigen Aufgaben die Ausführung noch besser auf den Nutzer und seine individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Als Demonstrator für die Erprobung der entwickelten interaktiven Grundfertigkeiten wird der Assistenzroboter Care-O-bot 4 des Fraunhofer IPA eingesetzt. Als Use Case für die beispielhafte Umsetzung und Integration der entwickelten Grundfunktionen wird in RoPHa die mundgerechte Bereitstellung von Nahrung gewählt, da das Erbringen dieser Pflegeleistung mit Robotern zwar herausfordernd, aber technisch machbar erscheint und bereits eine signifikante Erleichterung im Pflegealltag darstellt.
Das Verbundprojekt »Robuste Wahrnehmungsfähigkeiten für Roboter zur Unterstützung älterer Nutzer im häuslichen Umfeld« wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und durch die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH als Projektträger betreut. Projektlaufzeit: 01. Juli 2017 bis 30. Juni 2020